Zuverlässige Wahrnehmung ist eine zentrale Herausforderung für Roboter, die in dynamischen, vom Menschen geprägten Umgebungen agieren. Das Projekt YuRo begegnet dieser Herausforderung mit der Entwicklung des ersten intelligenten Echtzeit-Vision-Systems für Robotermanipulatoren auf Basis neuromorpher Technologie.
Das System nutzt handelsübliche Dynamic Vision Sensors (DVS), die relevante visuelle Veränderungen erfassen. Auf Basis dieser Sensorik kombiniert YuRo neuromorphe, also gehirninspirierte Datenverarbeitung, um bekannte Objekte zu erkennen und ihre Position im 3D-Raum zu bestimmen. Statt herkömmlicher Bilder verarbeitet das System asynchrone Ereignisse. Dies reduziert das Datenvolumen erheblich und ermöglicht extrem schnelle Reaktionen. Diese sind eine entscheidende Voraussetzung für sichere und reaktionsfähige Mensch-Roboter-Interaktionen.
Das neuromorphe Vision-System wird in einen mobilen Roboterarm integriert, der Assistenzaufgaben in Spitälern und Pflegeeinrichtungen übernehmen soll. Ziel ist es, robotische Systeme zu schaffen, die sich mit Geschwindigkeit, Präzision und kontextuellem Verständnis in komplexen Umgebungen bewegen können.
Das Video gibt Einblicke in die Motivation, den technischen Hintergrund und mögliche Anwendungen des Projekts. Es sprechen Prof. Dr. Yulia Sandamirskaya, Caterina Caccavella, Paul Fox, Dr. Nicole Gerber (ZHAW) sowie Matthias Kluge (Alterszentrum Haus Tabea).
Ein Beispiel für die Anwendung der YuRo-Technologie in der Praxis zeigt RobotCare, ein Netzwerk nationaler und internationaler Partner:innen, koordiniert von der ZHAW, das sich der Entwicklung von Servicerobotern für Alters- und Pflegeeinrichtungen widmet.