Bei «Talk im Turm» diskutierten Felix K. Maier und Roland Meyer, wie Künstliche Intelligenz historische Bilder prägt, von der wissenschaftlichen Forschung über die Popkultur bis hin zur politischen Inszenierung.
Am 9. September 2025 stand bei «Talk im Turm» die Frage im Zentrum, wie Künstliche Intelligenz (KI) unseren Blick auf die Vergangenheit verändert. Es diskutierten der Althistoriker Felix K. Maier (UZH) und der DIZH-Brückenprofessor «Digital Cultures and Arts» Roland Meyer (UZH/ZHdK), moderiert von Rita Ziegler und Roger Nickl.
Maier präsentierte Re-Experiencing History, das mithilfe von KI antike Szenen nachstellt und dadurch neue Forschungsfragen aufwirft. Das Projekt wird im Rahmen des 1. DIZH Founder-Calls gefördert. Meyer wiederum analysierte KI-generierte Bilder in digitalen Medien und zeigte, wie sich aus wissenschaftlichen Quellen, Hollywood und Games eine „archäofuturistische“ Bildsprache entwickelt, die auch für politische Strömungen genutzt wird.
Beide Experten betonten: Auch Fotografien waren nie frei von Inszenierung, neu ist die Geschwindigkeit und Masse an plausiblen KI-Bildern. Neben technischer Forensik braucht es deshalb vor allem kritische Quellenarbeit. Maier plädierte dafür, die Geisteswissenschaften in der Schule zu stärken, um die Fähigkeit zur Einordnung solcher Bilder zu fördern.