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Museum of the Future – 17 digitale Experimente

Wie sieht das Museum der Zukunft aus? Die Ausstellung Museum of the Future wagt einen Blick nach vorne und verwandelt den Ausstellungsraum in ein interaktives Labor für digitale Innovationen. Mit 17 neu entwickelten Experimenten zeigt das Museum für Gestaltung Zürich, wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) die Art und Weise verändern, wie Museen Objekte präsentieren und erlebbar machen.

Viele museale Schätze sind aus konservatorischen Gründen nicht frei zugänglich oder zu empfindlich für den Transport. Die Ausstellung zeigt, wie digitale Technologien neue, überraschende Zugänge schaffen und so ein Museumserlebnis von morgen ermöglichen. Besucher:innen ukönnen aktiv mit KI-gestützten Installationen interagieren, zum Beispiel in „TRUSTAI“, wo das eigene Ich als digitales Gegenüber zum Dialog einlädt, oder bei „Prompt Battles“, bei denen die kreative Zusammenarbeit mit bildgenerierenden KIs spielerisch erprobt wird.

Ein Highlight ist das digitale Panorama der Schlacht bei Murten, eine 360-Grad-Darstellung eines monumentalen Ölgemäldes mit unglaublichen 1,6 Billionen Pixeln. Die Detailvielfalt dieses weltweit größten digitalen Bildes lädt zum Entdecken und Staunen ein.

Das rund 1000 m2 grosse Panoramagemälde Schlacht von Murten (1893/94) wurde digital erfasst und ist mit 1,6 Terapixeln das aktuell grösste digitale Bild der Welt. Ter-apixel Panorama, 2025, © Laboratory for Experimental Museology, EPFL

Weitere Stationen widmen sich der virtuellen Rekonstruktion von Kulturgütern, wie den Marionetten von Sophie Taeuber-Arp, die als digitale Zwillinge im Raum lebendig werden und durch die Bewegungen der Besucher gesteuert werden können. Auch noch nie realisierte Architekturprojekte sowie winzige Lebewesen werden mittels digitaler Technik neu erfahrbar gemacht.

Im letzten Ausstellungsbereich steht der Dialog im Fokus: Besucher treten mit den digitalisierten Stockpuppen von Fred Schneckenburger in überraschende Gespräche, unterstützt durch ein Sprachmodell.

Interaktion mit der Stockpuppe Kaspar von Fred Schneckenburger: Originale aus un-serer Sammlung wurden für diese Installation fotogrammetrisch erfasst und digitali-siert. Mithilfe eines Large Language Models kann im Hier und Jetzt mit den Puppen aus den 1950er- und 1960er-Jahre gesprochen werden. Foto: Chris Elvis Leisi, 2025, © ZHdK

Die Ausstellung ist das Resultat eines mehrjährigen Forschungsprojekts gefördert im DIZH Innovationsprogramm mit den Projektpartnern Museum für Gestaltung Zürich, dem Laboratory for Experimental Museology, eM+ der EPFL Lausanne, der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), dem Naturhistorischen Museum Zürich, der Universität und der ETH Zürich. Die Installationen werden vom Kompetenzzentrum Citizen Science der Universität und ETH Zürich evaluiert, um daraus Erkenntnisse für eine Museologie von morgen abzuleiten.

In einer VR-Experience können Besucher:innen durch eine digitale Rekonstruktion des Pavillon Le Corbusier schreiten, die mittels Punktwolken-Scan erfasst wurde. 2025, © Visualization and MultiMedia Lab, Institute für Information, Universität Zü-rich

29. August 2025 – 2. Februar 2026
Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstrasse 60
Vernissage: 28. August 2025, 19 Uhr