Zum vierten Mal wurden DIZH Fellowships an hervorragende ZHAW-Forschende vergeben, die in einem Forschungscluster hochschulübergreifend und interdisziplinär an Projekten zur digitalen Transformation arbeiten möchten. Seit dem ersten Call im Jahr 2019 wurden 35 Fellows ausgewählt. Die sieben neuen Fellows starten mit ihren Projekten im Januar und befassen sich mit unterschiedlichen Themen:
Augmented reality und ästhetische Wirkung
In ihrem Projekt über die sogenannte “Zoom fatigue ” bei Videokonferenzen wird Anne Catherine Gieshoff von der School of Applied Linguistics untersuchen, ob der Einsatz von Augmented Reality die Erschöpfung reduziert. Teil des Projekts ist eine Pilotstudie mit mehrsprachigen Personen und Konferenzdolmetschern. Das vom Künstler und Dozenten Michael Mieskes von der School of Architecture initiierte Projekt setzt sich hingegen mit den ästhetischen Auswirkungen aktueller digitaler Anwendungen auseinander. Durch die Gestaltung von physischen Objekten und einem theoretischen Ansatz möchte er die Auswirkungen digitaler Prozesse sichtbar machen.
Arzneimittel und Computerbiologie
Steffi Lehmann von der School of Life Sciences and Facility Management wird den dringenden Bedarf an der Entdeckung neuartiger Fibrose-Therapien adressieren, indem sie eine völlig neue in silico/ in cellulo Screening-Plattform zur Identifizierung antifibrotischer Wirkstoffe etabliert. Auf diese Weise werden digitale Werkzeuge in die Arzneimittelentdeckung integriert. Jūlija Pečerska aus demselben Departement möchte eine neuartige Software entwickeln, die die Untersuchung von Genomanalysen und Phylogenetik (evolutionäre Beziehungen zwischen verschiedenen Organismen und Arten) miteinander verbindet. Ihr Projekt öffnet große genetische Datensätze für neue Analysen und Entdeckungen. Ausserdem an der Schnittstelle zwischen Biowissenschaften und Technologie schlägt Claus Horn einen neuen Ansatz für das Enzym-Engineering vor, der sich die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz zunutze macht. Ziel ist die Entwicklung eines KI-Modells zur Optimierung von Halogenase-Enzymen, die wertvolle Hilfsmittel für die Herstellung von z.B. Arzneimitteln sind.
Künstliche Intelligenz und Luftfahrt
Wie Claus Horn beschäftigt sich auch Thilo Stadelmann von der School of Engineering mit künstlicher Intelligenz. Sein Ansatz basiert auf einem biologischen Aspekt der Intelligenz: selbstorganisierende neuronale Verbindungen. Im Rahmen der Fellowship möchte er dieses biologische Konzept technisch via Deep Learning implementieren. Celina Vetter aus dem gleichen Departement möchte die Flugsicherheit verbessern. Dazu wendet sie eine Methodik zur Digitalisierung der menschlichen Leistung via biometrische Daten an, die in Trainings angewendet werden soll.
Autorin: Johanna Seiwald, ZHAW